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Baustellenbegehung mit AFO Architekturforum Ostschweiz
Fotos: Armon Semadeni Architekten, Zürich
motorisiertes Ausfahren, RWA Rauch- und Wärmeabzug, Einbruchsicherheit RC2

Noch 185 Tage bis zur Eröffnung des neuen Naturmuseums St.Gallen

|Referenzobjekte

Baustellenbegehung mit 70 Architekten des Architekturforums Ostschweiz am 18. April. "Der Innenausbau läuft und die Raumeindrücke verändern sich täglich. Der Charme einer Baustelle und des Endzustandes mischen sich".

Sonderlösung Parallelaustellfenster

Wenn Architekten nach neuen ästhetischen und funktionellen Ausdrucksformen suchen, sind innovative Lösungen gefragt – sowie zuverlässige Partner. Krapf AG nimmt solche Herausforderungen mit Freude und Engagement an. Die Krapf AG überzeugte mit der eingereichten Sonderlösung sowohl die Architekten als auch das Hochbauamt St.Gallen. Diese objektspezifische Fassaden-Fensterentwicklung, welche anspruchsvollen Metallbau und Maschinenbau kombiniert, wurde vom Krapf Team geplant, gebaut und von unseren Monteuren montiert.

Anforderungsprofil

Die Parallel-Ausstellfenster haben die Funktion für den Rauch-Wärmeabzug RWA und für das Lüften zu erfüllen. Die Herausforderung lag einerseits in der Baugrösse und des hohen Gewichtes der Fenster und der Anforderung an die Dichtigkeit. Der Auftrag umfasste neben 18 festverglasten Elementen auch 24 motorisierte Ausstellfenster in den Dimensionen 1.8m x 1.8m und 3.7m x 3.7m, welche bis 2000kg schwer sind. Für das Minergie P Label musste ein Blower Door Test bestanden werden. Um dem ausgestellten Sachwert gerecht zu werden, sind die Fenster in der Einbruchklasse RC2 ausgeführt. Die Personensicherheit wird über Kontaktleisten an den Verschlusskanten und einem Notaustaster gewährleistet. Mittels Öffnungskontakt wird die Lage des Fensters von der Gebäudesteuerung überwacht.

Technik

Die Öffnungsmechanik des Fensters basiert auf dem Schubladensystem. Das komplette Flügelgewicht von bis einer Tonne wird über vier Teleskop-Ausziehbeschläge auf die Rahmenkonstruktion übertragen. Je zwei Beschläge sind in der vertikalen Achse links und rechts platziert. Diese hochwertigen, leichtlaufenden Industrielager ermöglichen auch ein manuelles auf- und zuschieben. Der Antrieb erfolgt über zwei absolut synchronlaufende Spindelantriebe. Die Motoren liegen in der Vertikalen seitlich jeweils in der Mitte und sind über eine Mechanik immer oben und unten über Drehlager mit dem Flügel verbunden. Mit dieser Mechanik sind die Flügel an 4 Punkten gehalten, was höchste Stabilität bietet und ein Verkanten auch bei 3.7m Höhe verunmöglicht. Zudem wird durch die Selbsthemmung der Mechanik der Einbruchschutz massiv erhöht. Die komplette Mechanik mit Antrieb ist in der reversiblen Leibung integral und nicht sichtbar verbaut. Eine 100-prozentige Dichtigkeit mit genügend Einfahrtoleranz wird über umlaufende Tordichtungen, innen und aussen auf Flügel und Rahmen pressend, erreicht.

Sonnen- und Lichtschutz

Die Aussenbeschattung fährt mit dem Flügel mit und kann bei jeder Flügelstellung bedient werden. Eine Aluminiumzarge schliesst das Fenster aussen ab und verdeckt die Beschattung. In der Leibung im Innenraum wurden je nach geographischer Ausrichtung Vollverdunkelungen mit ZIP-System und Führungsschiene integriert. Somit können die Lichtverhältnisse im Gebäude individuell gesteuert werden. Diese individuelle Steuerung ist von grosser Bedeutung für ein Tageslichtmuseum, wie Museumsdirektor Toni Bürgin erklärt: "Tageslicht ist nicht optimal für die ausgestellten Präparate. Wir müssen einen speziellen UV-Schutz in die Fensterscheiben einbauen." Tageslicht lasse das Museum hell und modern wirken und sei zwingend, weil das Gebäude in energieeffizienter Minergie-P-Eco-Bauweise gebaut worden ist. Die Lösung von Krapf AG trägt den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung.

Montage

Die Elemente wurden bei uns im Werk in Engelburg produziert und zusammengebaut. Die Flügel und Rahmen sind mit allen Komponenten bestückt und funktionsfertig logistisch bereitgestellt worden. Die fertigen Elemente wurden auf der Baustelle mit Kran zwischen Gerüst und Fassade abgesenkt. Im Innenbereich wurde ein Raupenkran mit Spezial–Sauganlage von 2.5-Tonnen-Tragkraft platziert. Mit diesem mobilen Hebefahrgerät konnten die Elemente schräg nach innen gezogen und an Ort platziert werden. Diese Arbeiten erforderten höchste Konzentration, die Öffnung in der fertigen Sichtbetonfassade hat nur einen Luftspalt von 20mm. Das Krapf-Team ist stolz und freut sich über dieses gelungene Projekt.

 

Projektleiter:

Thomas Bechtiger

Leistung Metall- und Fassadenbau, Krapf AG

  • 24 motorisierte Parallel-Ausstellfenster, RWA / RC2 / Gewicht bis 2 Tonnen
  • 18 festverglaste Elemente
  • Textile Aussenbeschattung
  • Innenliegende, integrale Vollverdunkelung
  • Aluminium Aussen-Türen
  • Energieanforderungen: Minergie-P Eco, Blowerdoor Test,

Bauherrschaft:

Hochbauamt der Stadt St.Gallen

Architekt:

Armon Semadeni, Zürich

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